Eichhörnchen
Sciurus vulgaris
Wissenwertes: Wer mag sie nicht, diese possierlichen kleinen Nager? Eichhörnchen sind weit verbreitet und ihr bevorzugter Lebensraum sind Nadel- Laub- und Mischwälder mit engen Baumkronenanschluß und dichten Unterholz. Doch durch Siedlungs- Gewerbe- und Straßenbau schwindet ihr natürlicher Lebensraum und sie kommen immer mehr in die Nähe der Menschen.
Nahrung: Eichhörnchen sind Allesfresser und ernähren sich ganzjährig von Samen aus Kiefer- oder Fichten-Zapfen. Daher sind alte Waldbestände für die Sicherstellung ihrer Ernährung wichtig. (Ab 10 oder mehr Jahren tragen Nadelbäume ihre ersten Zapfen.) Zum Speiseplan der Eichhörnchen gehören desweiteren Bucheckern, Kastanien, Nüsse, Knospen, Blüten, Beeren, Pilze, Blätter, Wurzeln, Ameisenpuppen, Käfer und Insekten aller Art. Es kann auch vorkommen, dass sie Vogelnester plündern und sich die Eier oder Vogelküken holen.
Lebensraum: Eichhörnchen wohnen in Baumnestern. Diese sogenannten “Kobel” haben einen Durchmesser von ca. 15 cm, mit zwei Ein- und Ausgängen. Ein Eichhörnchen baut meistens mehrere Nester. Es gibt die Einzelkobel, in denen nur ein Tier wohnt und Wurfkobel, die von der Mutter mit ihrem Nachwuchs bewohnt werden.
Paarung: Ab Dezember/ Januar bis in den Sommer hinein, finden Paarungen statt. In der Paarungszeit geht es wild zu. Zunächst verjagt das Weibchen das um sie werbende Männchen. Nach vielen Verfolgungsjagden findet im Kobel letzendlich doch noch die Begattung statt. Anschließend wird das Männchen von dem Weibchen wieder verscheucht.
Nachwuchs: Das Weibchen ist ca. 38 Tage trächtig. Es bringt 2-5 Kinder zur Welt und kümmert sich allein um den Nachwuchs. 3 Monate lang werden die kleinen Eichhörnchen von ihrer Mutter gefüttert, vor Feinden verteidigt und bei großer Bedrohung auch in ein anderes Nest verschleppt. Danach stehen die sie dann auf eigenen Füßen.
Körperbau: Das Zusammenspiel zwischen dem etwa 20cm lange Schwanz, den kräftigen Hinterbeine, den Hinterpfoten mit 5 Zehen, den Vorderpfoten mit 4
Zehen, den scharfen Krallen, den langen sensiblen Haaren (den sogenannte Vibrissen) und gutes Sehen machen es dem Eichhörnchen möglich, wagemutig von Baum zu Baum zu springen. Mit der Benutzung der Vorderpfoten und dem Nagergebiss öffnet das Eichhörnchen geschickt Nüsse und knabbert Samen aus den Zapfen.
Fell: Die Fellfarbe kann von rot, braun bis schwarz variieren. Zum Winter bekommen Eichhörnchen ein dichteres Fell, auch die Haarbüschel an den Ohren sind dann stärker ausgeprägt.
Lebensweise: Das Eichhörnchen ist tagaktiv und im Sommer frühmorgens und nachmittags unterwegs. Am Mittag sucht es Schutz vor der Hitze im Kobel. Im Herbst verstecken sie ihre Nahrung unter Baumwurzeln oder vergraben es in der Erde. Im Winter zieht sich das Eichhörnchen sehr viel im Kobel zurück. Bei Nahrungsengpässen werden die vergrabenen Depots vom Herbst geplündert. Da nicht alle Verstecke wieder gefunden werden, trägt das Eichhörnchen zur Verbreitung von Baum- und Straucharten bei.
Schon gewußt? Der etwas 20cm lange Schwanz ist für die Eichhörnchen ein sehr wichtiges Körpertteil. Er dient zur Balance- Steuer- und Ruderhilfe bei den wagemutigen Sprüngen, die ein Eichhörnchen von Baum zu Baum machen muss. Desweiteren dient er als Kommunikation mit Artgenossen, zur Thermoregulation und zum Schutz vor Feinden. Im Sitzen liegt der Schwanz s-förmig über den Körper und Kopf des Eichhörnches. Packt ein Feind zu, hat er nur ein wenig Kochenreste und das buschige Fell erbeutet und das Eichhörnchen kann überleben. Zu den Feinden der Eichhörnchen gehören verschiedene Greifvögel wie Habichte und Bussarde. Auch Uhu und Baummarder erbeuten sich gerne Eichhörnchen. Auch der Mensch ist zum Feind geworden. Viele Eichhörnchen werden im Straßenverkehr getötet. Durch Rodungen von Wäldern nehmen wir (nicht nur) dem Eichhörnchen immer mehr den Lebensraum
Was können wir tun? Wer Eichhörnchen im Garten Hilfe anbieten möchte, kann heimische Sträucher und Bäume wie z.B. die Hasel anbauen und kleine Futterautomaten in einer Höhe von mindenstens 2m anbringen. Ganz wichtig sind auch Trinkstellen. Dazu eignen sich kleine Wasserschalen, in denen das Wasser regelmäßig gewechselt wird, um Krankheiten vorzubeugen.