Fliegenpilz, Pilz des Jahres 2022

Fliegenpilz

Amanita muscaria

Wissenwertes: Der Fliegenpilz gehört zu den häufigsten und wohl bekanntesten Pilzarten Deutschlands. Er soll Glück bringen, kommt in Märchenerzählungen vor und als Giftpilz ist er sehr bekannt und leicht zu erkennen. Früher wurde der Fliegenpilz als eine Art von Fliegenfalle genutzt. Kleingeschnittene Fliegenpilzstücke wurden in gezuckerte Milch eingelegt. Die Fliegen wurden davon angelockt, berauschten sich und fielen um. Allerdings waren die Fliegen nur betäubt und flogen danach munter weiter. Eine nicht ganz ausgereifte Fliegenfalle. Ob daher sein Name stammt ist nicht ganz sicher.

Für Bäume ist der Fliegenpilz ein großes Glück. Denn er gehört zu den sogenannten Mykorrhiza-Pilzen. Diese Art von Pilzen geben den Bäumen Wasser und Nährstoffe und bekommen von dem Baum Kohlenhydrate in Form von Zucker. Dieser Austausch findet statt, indem der Pilz in die äußersten Schichten der Wurzelrinde eindringt und seine Fäden bis in Leerräume zwischen den Wurzelzellen treibt. Weitere Mykorrhiza- Pilze sind beispielsweise Steinpilze, Pfifferlinge oder Knollenblätterpilz. Diese Symbiose geht der Fliegenpilz vorzugsweise mit Fichten oder auch Birken ein. Ich habe in diesem Herbst sehr viele Fliegenpilz- Exemplare auch unter Amerikanischen Eichen gesehen.

Schon gewußt? Seine weißen Punkte sind Reste seiner Gesamthülle, die den jungen Pilz anfangs umschließt und schützt. Während des Wachstums zerreisst diese Hülle und übrig bleiben die weißen “Punkte”, die auch völlig abregnen können.

Wie können wir Fliegenpilze schützen? Auf Stickstoffverbindungen reagieren Mykorrhiapilze, wie der Fliegenpilz, sehr empfindlich. Stickstoffüberdüngung wirkt sich auf ihr Wachstum aus und es werden weniger Fruchtkörper gebildet. Nicht nur dem Pilz geht es dann schlecht, sondern folglich auch seinem Baumpartner.